Geschichte

Der alte Verein wurde aufgelöst

Geschichte der Zusammenarbeit mit der Ukraine

Am 2. Dezember 2019 wurde am Sonnenhof in Arlesheim (CH) der «Verein für die Entwicklung der anthroposophischen Heilpädagogik in der Ukraine» aufgelöst. Es war schön zu erleben, dass acht Gründungsmitglieder des Vereins auch bei dessen Auflösung anwesend sein konnten.

Vor über zwanzig Jahren, am 12. Februar 2000, wurde von engagierten Mitarbeitenden des Sonnenhofes in Arlesheim und Kolleginnen und Kollegen aus der Ukraine ein Verein mit dem Ziel begründet, Institutionen für anthroposophische Heilpädagogik in der Ukraine aufzubauen. 

Vor zwanzig Jahren stellte sich Im Rahmen der Unterstützung der Waldorfschule in Kyiv immer mehr die Frage, ob es nicht auch für Kinder mit Unterstützungsbedarf eine Initiative brauchen würde. Eine diesbezügliche Frage wurde von offiziellen Stellen immer dahingehend beantwortet, dass es in der Ukraine keine Kinder mit Behinderungen geben würde. Erst nach langer Zeit und vielen vertrauensbildenden Treffen bot sich auf Einladung zwei Mitarbeitenden des Sonnenhofes die Möglichkeit, Institutionen für Kinder mit Behinderungen zu besuchen. Barbara Hasselberg (eh. Verantwortliche für die Ausbildung am Sonnenhof) und Dr. Erdmut Schädel (eh. Arzt am Sonnenhof) waren erschüttert von den Bildern, die sie zu sehen bekamen. Diese bestärkten den Entschluss, eine heilpädagogische Ausbildung in der Ukraine zu initiieren und die Gründung einer heilpädagogischen Schule in Kyiv zu ermöglichen. 

Mit grossem persönlichem und auch finanziellem Einsatz, vielen Reisen in die Ukraine und unterstützt von einem breiten Kreis von Menschen konnten beide Ziele realisiert werden. Heute ist die dreijährige Ausbildung in Kyiv vom Council anerkannt und es wurden bereits mehrere Ausbildungsgänge erfolgreich durchgeführt. Neben der Schule in Kyiv gibt es einige kleinere Initiativen, die unter zum Teil sehr schwierigen Umständen anthroposophische Heilpädagogik in die Praxis umsetzen. Finanziert wurden die Aktivitäten des Vereins einerseits durch Spenden, andererseits hat der Sonnenhof Hilfsverein die Arbeit über all die Jahre mit mehreren hunderttausend Franken grosszügig unterstützte.

Ein grosser Dank gebührt insbesondere Barbara Hasselberg, die leider im Jahre 2020 verstorben ist. Sie hat über all die Jahre den Verein geführt, Spenden gesammelt, Kolleginnen und Kollegen aktiviert und sich auch praktisch für die Arbeit in der Ukraine engagiert hat. Sie war die Seele und das Herz des Vereins, hat viele Projekte initiiert und durchgetragen. 

In den letzten Jahren wurde es aber immer deutlicher, dass die Kolleginnen und Kollegen in der Ukraine nicht mehr im gleichen Ausmass auf Unterstützung und Hilfe angewiesen waren, zudem liessen sich kaum jüngere Menschen für die Mitwirkung im Verein begeistern. Die Einbindung der Initiativen in der Ukraine in das Council ist gewährt, so dass die Begleitung der Initiativen in der Ukraine in einer anderen Form weitergeführt wird.

Durch den russischen Angriffskrieg hat sich die Situation grundlegend verändert, so dass es notwendig wurde, einen neuen Verein mit einer breiteren Zweckbestimmung zu begründen.

Impressionen der Zusammenarbeit